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Weltmeister
Vorwort
Am 11. Januar 1886 kam es zwischen Wilhelm Steinitz und Johannes Zukertort am Broadway (New York) zur ersten Partie der ersten Schachweltmeisterschaft.
Doch bis es tatsächlich zur ersten Partie kam, lag hinter beiden Spielern ein langjähriges, zähes Gerangel um Bedenkzeit, Austragungsmodus, Börse,
Vermiet- und -kaufsrechte von Partien, Spielorte, Partienanzahl oder gar Wertungen der halben bzw. ganzen Zähler.
Auch bei den nachfolgenden Wettkämpfen um die WM hatten die Kontrahenten ihre Probleme, sich über die Bedingungen zu einigen.
Erst nach dem Tod des Weltmeisters Aljechin im Jahre 1946 trat eine grundlegende Wende ein.
Von nun an übernahm der am 20. Juli 1924 in Paris gegründete Weltschachbund (FIDE) die Regie um die WMs-Kämpfe.
Ab jetzt wählte der Weltmeister seinen Gegner nicht mehr selbständig aus - er wurde stattdessen durch die von der FIDE eingeführten Zonenturniere, Interzonen- sowie das Kandidatenturnier ermittelt.
Nach einem festgelegten Schlüssel stiegen die Bestplatzierten aus den Zonenturnieren in die Interzonenturniere und von dort aus in das Kandidatenturnier auf.
Der Sieger des Kandidatenturniers war der neue Herausforderer.
Auch die sonstigen Spielbedingungen diktiert die FIDE, obwohl es diesbezüglich mit dem ein oder anderen Weltmeister/ Herausforderer schon große Probleme gab.
Im Jahre 1993 trennte sich der damalige Weltmeister Garri Kasparow vom Schachweltverband FIDE und spielte mit seinem Herausforderer, dem Großmeister Nigel Short,
um die WM im Namen der Professional Chess Association (PCA), welche Kasparow mit 6 Siegen, einer Niederlage und 13 Unentschieden deutlich gewann.
Nach der PCA-Weltmeisterschaft im Jahre 1995 löste sich die PCA wieder auf.
Die Firma Brain Games sponserte im Jahre 2000 Garri Kasparows letzten Weltmeisterkampf, den er zur Überraschung der Schachwelt gegen Wladimir Kramnik mit 2 Niederlagen und 13 Unentschieden verlor.
Auch die FIDE hatte es während der Titelspaltung (1993 - 2006) nicht einfach, da der neue Modus sehr umstritten war und viele der weltbesten Spieler nicht teilnahmen.
Nach langem Bestreben, beide Weltmeistertitel wieder zusammenzuführen, kam es im Jahre 2006 zum ersehnten Wiedervereinigungskampf zwischen dem amtierenden FIDE-Weltmeister Wesselin Topalow
und dem Weltmeister dem ehemals PCA-Weltmeister Wladimir Kramnik. Das Match ging mit 6 Siegen, 13 Unentschieden und 2 Niederlagen deutlich für Kramnik aus.
Somit wird seit 2006 nur noch ein Schachweltmeister ermittelt. Für die Ausrichtung der WM ist - wie bereits vor der Titelspaltung - die FIDE verantwortlich.
Die Weltmeister während der Titelspaltung lauten wie folgt:
FIDE-Weltmeister
1993 - 1999 Anatoli Karpow
1999 - 2000 Alexander Chalifman
2000 - 2002 Viswanathan Anand
2002 - 2004 Ruslan Ponomarjow
2004 - 2005 Rustam Kasimjanov
2005 - 2006 Wesselin Topalow
alternative Weltmeister
1993 - 2000 Garri Kasparow (PCA)
2000 - 2006 Wladimir Kramnik (Brain Games, Dannemann)
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