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„Garry Kasparov war erst in der Großmeister-Organisation GMA, dann in der Profischach-Vereinigung PCA, zum Schluss kehrte er wieder in den Schoß der FIDE zurück. Aber gut, manche Leute sind flexibel.“

Viswanathan Anand


 
 

Wassili Wassiljewitsch Smyslow

Geburtsdatum: 24. März 1921
Todesdatum:     27. März 2010
Land:                 Sowjetunion
Weltmeister:     1957 - 1958


Als späterer, siebter Schachweltmeister wurde als Sohn eines schach- und musikbegeisterten Ingenieurs Wassili Smyslow am 24. März 1921 in Moskau geboren.

Schon frühzeitig erhielt er am Moskauer Pionierheim seine Ausbildung in Schach und Gesang.

Nachdem Smyslow später das Gymnasium erfolgreich beendet hatte, begann 1939 in Moskau sein Flugzeugbau-Studium.

Als der Krieg zwischen Deutschland und der UdSSR ausbrach, wurde seine damalige Hochschule nach Alma-Ata (Kasachstan) verlegt.

Obwohl er als Student eingeschrieben war, durfte er seine gesamte Zeit dem Schachspiel widmen.

Auch war Smyslow ein begabter Opernsänger - er gelangte sogar unter den letzten 50 Kandidaten, die im Bolschoi-Theater vorsingen durften.

Da er letztendlich erfolglos blieb, zerschlug sich sein Traum als Opernsänger und widmete sich wieder ganz dem Schach zu.

Als Trainer und Schachlehrer war er stets sehr engagiert, seit 1957 war er Mitarbeiter der Schachzeitschrift “Shakmati v SSSR”.

Wassili Smyslow starb am 27. März 2010 in Moskau.


sportliche Laufbahn

Mit sechseinhalb Jahren erlernte Smyslow das Schachspielen von seinem Vater.

Bereits schon ein Jahr später gewann er gegen erwachsene Schachspieler und wurde Mitglied einer Moskauer Jugendgruppe, die sich ausschließlich dem Schach widmete.

Als 17-Jähriger siegte er bei der Jugend-Schachmeisterschaft der UdSSR, drei Jahre später erhielt Smyslow den Großmeistertitel des UdSSR-Schachverbandes.

Anschließend erzielte er eine Menge Turniersiege, beispielsweise:

- Moskauer Stadtmeisterschaft 1942 - 1945

- Sieger bei der allrussischen Meisterschaft 1949

- Zagreb 1955

- Aljechin-Gedenkturnier in Moskau 1956 (geteilt mit Botwinnik)

Wie der spätere Weltmeister Botwinnik und Ex-Weltmeister Euwe spielte auch Smyslov im
Mai 1948 beim Fünfer-Wettkampf um die Schachkrone mit.

Er erreichte mit 11 Punkte aber nur den zweiten Platz hinter Botwinnik (14Punkte),
Keres (10,5 Punkte), Reschewski (10,5 Punkte) und Euwe (4 Punkte).

Nach seiner Niederlage beim Fünfer-Turnier dauerte es fast sechs Jahre, bis Smyslov am
16. März 1954 erneut die Chance hatte, Weltmeister zu werden.

Da er zuvor beim Kandidatenturnier in Zürich 1953 als Sieger hervorging, war er somit der neue Herausforderer um den Weltmeistertitel.

Das Duell ging über 24 Partien und fand in Moskau statt.

Laut FIDE-Satzung hatte der Weltmeister das Privileg, bei Punktegleichstand den Titel behalten zu können.

So kam es schließlich auch - nach der 24. Partie stand es 12:12 - und Symslow hatte erneut seine Chance nur knapp verpasst.

Doch wie zuvor gelang es ihm, das Kandidaten-Turnier in Amsterdam für sich zu entscheiden.

Erneut hieß es also bei einer Weltmeisterschaft Botwinnik gegen Smyslow - sie fand in Moskau statt.

Die erste Partie wurde am 5. März 1957 gespielt, im Gegensatz zum Spielverlauf vor drei Jahren ging diesmal allerdings der Herausforderer in Führung.

Obwohl jener die Führung nach der fünften Partie für kurze Zeit verloren hatte, holte er diese schließlich wieder zurück und gab sie auch bis zum Spielschluss nicht mehr ab.

Mit 12,5:9,5 besiegte Smyslow letztendlich den Weltmeister und wurde somit zum neuen gekrönt.

Der Ex-Weltmeister aber hatte laut dem FIDE-Kongreß das Recht, innerhalb eines Jahres einen Revanchekampf auszutragen.

Von diesem Recht machte Botwinnik im März 1958 schließlich gebrauch.

Also traten beide Spieler erneut um den Weltmeistertitel gegeneinander an.

Von Beginn spielte der Ex-Weltmeister sehr stark auf, gewann die ersten drei Partien und letztendlich auch das Match.

12,5:10,5 lautete der Endstand und Botwinnik hatte somit seinen Titel zurückerrungen.

Beim anschließenden Kandidatenturnier (1959) versuchte Smyslow ebenfalls, den Wettkampf für sich zu entscheiden.

Er erreichte allerdings nur Platz 4 und seine Träume von einem weiteren Titelkampf konnte er nicht mehr verwirklichen.

Aber auch nach seinem Verlust des Weltmeistertitels gewann er noch das ein oder andere Turnier, z. B.:

- Havanna 1964,

- Capablanca-Turnier 1965

- Mar del Plata 1966

- Monte Carlo 1969 (gemeinsam mit Portisch)

Bei Länderwettkämpfen war Smyslow ebenfalls erfolgreich, so in Ungarn, der Tschechoslowakei und Schweden.

Für seine Verdienste um das Schachspiel in der Sowjet-Union erhielt Smyslov 1967 den Lenin-Orden.

Der krönende Abschluss seiner langjährigen Schachkarriere war wohl der 1991 erstmalig vergebene Titel eines Senioren-Weltmeisters gewesen - diesen erkämpfte er sich vor Dückstein und Geller.

 
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