Schachecke .de

„Garry Kasparov war erst in der Großmeister-Organisation GMA, dann in der Profischach-Vereinigung PCA, zum Schluss kehrte er wieder in den Schoß der FIDE zurück. Aber gut, manche Leute sind flexibel.“

Viswanathan Anand


 
 

Emanuel Lasker

Geburtsdatum: 24. Dezember 1868
Todesdatum:     11. Januar 1941
Land:                  Deutschland
Weltmeister:      1894 – 1921


Emanuel Lasker wurde in Berlinchen östlich der Oder als Sohn eines jüdischen Predigers und Kantors geboren.

Mit elf Jahren wurde er zu seinem Bruder Berthold nach Berlin geschickt, ging dort auf das Gymnasium und bereitete sich auf das Philosophie und Mathematik Studium vor.

Schon früh konnte er von den Siegesprämien leben und entschloss sich daher, sein Studium ruhen zu lassen, um Berufspieler zu werden.

Längst schon als Weltmeister erwarb er 1902 den Doktortitel in Mathematik und Philosophie in Erlangen.

Lasker war auch auf anderen Gebieten talentiert, so dass eine mehrjährige Schachpause keine Seltenheit war.

In der Zeit verfasste er Bücher über Schach, Bridge, Skat, Brettspiele, Mathematik und philosophische Werke wie z. B. “Kampf”, “das Begreifen der Welt”.

Mit seinem Bruder schrieb er das Theaterstück “vom Menschen die Geschichte”, welches 1925 in Berlin aufgeführt wurde.

Nebenbei veröffentlichte Lasker von 1904 - 1908 seine Schachzeitschrift “Lasker`s Chess Magazin”.

Da er nicht in Armut enden wollte wie Steinitz und viele andere Meister zuvor, verlangte er große Summen von seinen Herausforderern.

Auch wollte er Schachpartien urheberrechtlich schützen lassen und den Meistern Tantiemen zukommen lassen.

1933 floh der Jude Lasker mit seiner Frau vor den Nazis und musste seinen ganzen Besitz aufgeben.

Er emigrierte nach England, später in die Sowjet-Union, wo er am Mathematischen Institut der Akademie der Wissenschaft arbeitete.

Lasker, der 1937 mit seiner Frau in die USA reiste, spielte noch bis zu seinem Tode Schach, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Amerika wurde Laskers letzte Lebensstation, am 11. Januar 1941 starb er in New York.


sportliche Laufbahn

Der noch nicht einmal 25-jährige Emanuel Lasker, der bis dahin noch kein einziges International bedeutsames Turnier gewonnen hatte, forderte im August 1893 den derzeitigen Weltmeister Wilhelm Steinitz heraus.

Am 15. März 1894 fand der Wettkampf um die Weltmeisterschaft in New York, Philadelphia und Montreal statt.

Ziel: 10 Siege

In den ersten Partien konnte Steinitz Lasker noch Paroli bieten, was er aber nicht lange durchhielt.

Somit gab es am 26. Mai 1894, nach einem Stand von 10:5, einen neuen Schachweltmeister namens Emanuel Lasker.

Danach gelang ihm diese Serie außerordentlicher Turniererfolge:

- Viermeisterkampf von St. Petersburg 1896 (vor Steinitz, Pillsbury und Tschigorin)

- die drei großen Weltturniere von Nürnberg 1897

- London 1899 und Paris 1900

- St. Petersburg 1909 (geteilt mit Rubinstein)

- St. Petersburg 1914

- Berlin 1924 (vor Capablanca und Aljechin)

Lasker verteidigte seinen Titel sechsmal erfolgreich:

- Wilhelm Steinitz 1896 (+10, -2, =5)

- Frank J. Marshall 1907 (+8, -0, =7)

- Siegbert Tarrasch 1908 (+8, -3, =5)

- David Janowki 1909 (+7, -1, =2)

- Karl Schlechter 1910 (+1, -1, =8)

- David Janowki 1910 (+8, -0, =3)

Am 15. März 1921 nahm Lasker im Grand Casino de la Playa von Havanna den Kampf gegen den 20 Jahre jüngeren Rivalen namens José Raoul Capablanca auf.

Nach 14 gespielten Partien gab der Weltmeister Laster - nach einem Spielstand von 5:9 - auf, da er mit dem tropischen Klima Havannas nicht zurechtkam.

Der neue Weltmeister hieß somit José Raoul Capablanca.

Lasker kehrte 1934 mit 66 Jahren in die Turnierarena zurück und erzielte noch gute Erfolge bis kurz vor seinem Tode.

 
Schachecke .de