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„Garry Kasparov war erst in der Großmeister-Organisation GMA, dann in der Profischach-Vereinigung PCA, zum Schluss kehrte er wieder in den Schoß der FIDE zurück. Aber gut, manche Leute sind flexibel.“

Viswanathan Anand


 
 

Wilhelm Steinitz

Geburtsdatum: 14. Mai 1836
Todesdatum:     12. August 1900
Land:                  Österreich, Vereinigte Staaten (ab 1888)
Weltmeister:      1886 – 1894


Wilhelm Steinitz wurde am 14. Mai 1836 als 13tes Kind einer armen Handwerkerfamilie in Prag geboren.

Von Prag aus ging er nach Wien, um dort an der Technischen Hochschule zu studieren.

Das Studium aber musste er aufgrund seiner Armut bald wieder aufgeben.

Als begnadeter Schachspieler galt er schon bald als einer der besten Spieler Wiens.

Nachdem er 1862 für zwanzig Jahre nach England zog, siedelte er 1883 in die USA über, deren Bürger er wurde.

Als Schach-Kolunist arbeitete er für die Zeitschrift “Field”, im Jahre 1884 gründete er seine eigene Zeitschrift - das “International Chess Magazin”.

Diese Zeitschrift aber entwickelte sich zum Verlustgeschäft.

Ein Grund dafür war, dass der Weltmeister ständig andere Schachspieler bösartig kritisierte, was ihm den Unmut der Leser einbrachte.

Gänzlich verdarb Steinitz es sich mit dem amerikanischen Schachpublikum, nachdem er es wagte, dessen Idol Paul Morphy zu kritisieren.

Als er 1896 zum zweiten Mal bei einer Weltmeisterschaft gegen
Emanuel Lasker verloren hatte, begann seine Tragödie.

Steinitz konnte sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, nicht mehr der weltbeste Schachspieler zu sein.

Daraufhin wurde er psychisch Krank.

Als sein Verhalten sich immer mehr zum Negativen wandte, wurde er in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.

Währenddessen nahm er hin und wieder noch an Turniere teil.

Am 12. August 1900 starb Wilhelm Steinitz ganz verarmt in einer psychiatrischen Anstalt in New York.


sportliche Laufbahn

Im Jahre 1866 besiegte er Adolf Anderssen, der nach Paul Morphs Ausscheiden aus dem Schachleben als der beste Spieler der Welt galt.

Steinitz gewann in London mit 8:6, seitdem nahm er für sich den Titel als Weltmeister in Anspruch.

Er gewann verschiedene Turniere, u. a. London 1872, Wien 1873 und 1882.

Am 11. Januar 1886 fand in New York die erste offizielle Schachweltmeisterschaft statt.

Ziel der Weltmeisterschaft war es, als erster 10 Partien zu gewinnen.

Von den insgesamt 20 Partien, die gespielt wurden, fanden die ersten fünf Partien in New York statt, die weiteren 4 Partien in St. Louis und die restlichen 11 Partien wurden in New Orleans ausgetragen.

Das Duell der ersten Weltmeisterschaft hieß:

Wilhelm Steinitz (USA) - Johannes H. Zukertort (England)

Am 29. März 1886 stand nach einem Ergebnis von 10:5 der erste offizieller Schachweltmeister fest:

Es war Wilhelm Steinitz.

Steinitz verteidigte seinen Weltmeistertitel insgesamt dreimal erfolgreich gegen:

- Michail Tschigorin 1889 (+10, -6, =1)

- Isidor Gunsberg 1891 (+6, -4, =9)

- Michail Tschigorin 1892 (+10, -8, =5)

Am 26. Mai 1894 gab er seinen Weltmeistertitel an Emanuel Lasker ab, den er mit 5:10 unterlag.

Die Revanche, ca. 2 Jahre später, fiel für Lasker noch deutlicher (10:2) aus.

1899 ging Steinitz bei einem Turnier in London, zum ersten Mal seit seiner Jugend,
ohne Preis vom Turnier.

 
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