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„Garry Kasparov war erst in der Großmeister-Organisation GMA, dann in der Profischach-Vereinigung PCA, zum Schluss kehrte er wieder in den Schoß der FIDE zurück. Aber gut, manche Leute sind flexibel.“

Viswanathan Anand


 
 

Wladimir Borissowitsch Kramnik

Geburtsdatum: 25. Juni 1975
Land:                 Russland
Weltmeister:     2006 - 2007 (Brain Games: 2000 - 2004, Dannemann: 2004 - 2006)


In Tuapse am Schwarzen Meer ist Wladimir Kramnik am 25. Juni 1975 geboren worden.

Bereits im Alter von fünf Jahren hat der aus einer Künstlerfamilie stammende Kramnik -
sein Vater ist Bildhauer, seine Mutter Musikerin gewesen - das Schachspielen erlernt.

Mit 12 Jahren ist er UdSSR-Meister der Jugendlichen in der Altersklasse bis 15 Jahren geworden.

Anschließend ist er in die Schule des Ex-Weltmeisters Botwinnik aufgenommen worden,
in welcher auch Kasparow zeitgleich als Lehrer tätig gewesen ist.

Dort hat Kramnik große Fortschritte gezeigt - ist 1991 Jugendweltmeister geworden.

Noch im selben Jahr ist dem 16-Jährigen ebenfalls der Titel eines Internationalen Großmeisters verliehen worden.

1992 hat er seinen Zweitwohnsitz in Berlin bezogen und von 1992 - 1997 für den Bundesligaverein "SV Empor Berlin" am ersten Brett gespielt - in diesem Zeitraum hat er keine Partie verloren.

Bereits heute kann Wladimir Kramnik auf eine siegreiche Schach-Vergangenheit zurückblicken - u. a. hat er gewonnen:

- als Mitglied der russischen Mannschaft 1992 Manila, 1994 (Moskau) und 1996 (Yerevan)
bei der Schacholympiade jeweils die Goldmedaille

- Er ist Sieger des 1. Intel Grand Prix 1994 geworden.

- das Blind- und Schnellschach 1999 in Moskau

- Im Jahre 2000 in Linares sowie in Dortmund hat er sich seinen 1. Platz geteilt.

- Auch hat er 2000 den WDR-Fernsehpreis errungen.


Weltmeisterschaften

2000

Vom 8. Oktober - 2. November spielten Garri Kasparow und Wladimir Kramnik in den Londoner Riverside Televis-Stadios um den Titel des "Brain Games-Weltmeisters".

16 Partien wurde dazu angesetzt.

Das Preisgeld betrug zwei Millionen Dollar.

Vereinbart wurde, dass die Geldsumme im Verhältnis 2:1 aufgeteilt werden sollte.

Bei einem Unentschieden sollte Kasparow den Titel sowie jeder der beiden Spieler eine Million Dollar erhalten.

Kasparow konnte weder ein Remis erzielen noch das Match gewinnen.

Da Kramnik die zweite und zehnte Partie für sich entscheiden konnte, stand es nach dem Unentschieden in der 15. Partie bereits 8,5:6,5 für den Herausforderer.

Mit diesem Ergebnis gab sich Kasparow geschlagen, ohne auch nur einen einzigen Sieg zu erringen.

Wladimir Kramnik war somit "Brain Games-Weltmeister".


2004

Kramnik verteidigte seinen Titel erstmals und trat vom 25. September - 18. Oktober in Brissago (Schweiz) gegen Péter Lékó (Ungarn) an.

Lékó qualifizierte sich als Gegner von Kramnik, da er im Jahre 2002 die
"Dortmunder Schachtage" gewann.

Vierzehn Partien wurden festgelegt. Bei Unentschieden behielt Kramnik den Titel.

Wladimir Kramnik konnte durch einen Sieg in der 14. Partie und einen Punktestand von somit 7:7 seinen Titel erfolgreich verteidigen.


2006

Nach langem Bestreben, beide Weltmeistertitel wieder zusammenzuführen, kam es vom
23. September - 13. Oktober im Baukomplex Chess City in Elista (Russland) zum ersehnten Wiedervereinigungskampf zwischen dem amtierenden FIDE-Weltmeister Wesselin Topalow und dem Weltmeister (ehemals PCA-Weltmeister) Wladimir Kramnik.

Es wurden zwölf Partien vereinbart mit klassischer Turnierbedenkzeit (120 Minuten für die ersten 40 Züge, dann 60 Minuten für die nächsten 20 Züge, dann ab dem 61. Zug 15 Minuten, für den Rest der Partie plus 30 Sekunden pro Zug).

Nach der vereinbarten zwölften Partie stand es 6:6.

Es wurden vier Schnellpartien (jeweils 25 Minuten zuzüglich 10 Sekunden pro Zug) gespielt, aus welchen Kramnik mit 2,5:1,5 Punkten als Sieger hervorging.

Wladimir Kramnik war somit nach der Titelspaltung von 1993 der erste alleinige Schachweltmeister.


2007

Bei dieser Schachweltmeisterschaft, die in der Hauptstadt von Mexiko (Mexiko-Stadt) stattfand, wurde der Weltmeister erneut über ein doppelrundiges Turnier ermittelt.

Acht Teilnehmer, die sich auf unterschiedliche Weise für das Turnier qualifiziert hatten,
spielten vom 12. - 30. September um den Weltmeistertitel.

das Endergebnis der WM lautete:

1. Viswanathan Anand (9 Punkte)

2. Wladimir Kramnik (8 Punkte)

3. Boris Gelfand (8 Punkte)

4. Péter Lékó (7 Punkte)

5. Peter Swidler (6,5 Punkte)

6. Alexander Morosewitsch (6 Punkte)

7. Levon Aronian (6 Punkte)

8. Alexander Grischuk (5,5 Punkte)

Der neue Weltmeister Anand war mit 4 Siegen und 10 Unentschieden der einzige Teilnehmer, der ungeschlagen blieb.


2008

Die Bundeskunsthalle in Bonn war der Schauplatz der Weltmeisterschaft von 2008.

Da die FIDE bereits im Vorjahr ankündigte, dass die WM von 2007 die letzte sei, bei der zur Ermittlung des Weltmeisters eine Turnierform zum Tragen kommt, spielte somit der amtierende Weltmeister Viswanathan Anand gegen seinen Herausforderer Wladimir Kramnik.

Der Weltmeister konnte seinen Titel mit 6,5:4,5 Punkten verteidigen.

 
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